Macht Online-Gehen glücklich? Das Glücksexperiment

In vielen von uns schlummert ein Traum, ein Wunsch, der verwirklicht werden will – sei es in der Onlinewelt oder offline. Sei es das eigene Business bzw. die Selbstständigkeit, sei es ein privates Projekt. Oder das leidenschaftliche Hobby, welches Potenzial hat, zum Beruf zu werden. Und viele von uns kommen nicht in die Umsetzung. Vermeintliche Gründe dafür gibt es viele: Keine Zeit, man weiß nicht, wo man anfangen soll, man traut es sich nicht zu, sieht mehr Hürden als Möglichkeiten, die dieser Schritt bringen würde. Und nicht zuletzt ist da auch die Angst davor sichtbar zu werden, sich zu zeigen, vor dem, was andere denken könnten und die Angst vor dem Scheitern. Es nicht versucht zu haben macht langfristig unglücklicher, als bei dem Versuch zu scheitern. Das ist mittlerweile kein Geheimnis mehr und doch kommen viele nicht ins Handeln.

So ging es auch mir. Schon bevor diese Website das Licht des World Wide Web erblickte, war ich nebenberuflich selbstständig. Mein Ziel ist es, dies zu meiner Haupttätigkeit zu machen und mit meinen Texten andere Menschen bei ihrem Business voran zu bringen. Dazu müssen diese anderen mich aber auch finden können, wissen, dass es mich gibt und was ich kann. Hierzu und für ein professionelles Auftreten ist der eigene Internetauftritt ein wichtiges Fundament. Aber eine Mischung aus den eben genannten Gründen hielt auch mich einige Monate davon ab, dieses Projekt in Angriff zu nehmen.

Wie durch einen glücklichen Zufall las ich in einer Facebook-Gruppe von dem von GoDaddy in Zusammenarbeit mit der Agentur Frische Fische geplanten Glücksexperiment: Über mehrere Wochen sollten einige Menschen bei ihrem Weg, ihre erste eigene Website auf die Beine zu stellen, begleitet und dabei untersucht werden, ob und wie es glücklich macht, mit dem eigenen Projekt online zu gehen. Ebenso spontan schrieb ich eine kurze Mail mit ein paar Infos zu mir und meinem Vorhaben und dass ich gerne teilnehmen würde. Daraufhin ging alles ziemlich schnell und wenige Tage später begann das Experiment.

Dann gibt es wohl jetzt kein Zurück mehr…

Und das war auch gut so!

Während der folgenden zwei Wochen fand ich zuerst einen Namen für mein Projekt, erstellte eine (lange) To-do-Liste, definierte die Seitenstruktur, schrieb Texte, recherchierte Bilder und tat viele weitere kleinere und größere Dinge, die für eine Website nötig sind.

Glücklicherweise hatte ich schon viel mit WordPress gearbeitet, sodass dies für mich kein absolutes Neuland war. Eine komplett neue Seite zu erstellen jedoch schon. So geriet ich einige Male durchaus an – vorwiegend technische – Hürden (und an den Rand der Verzweiflung), aber letztlich habe ich auch diese eigenständig lösen können.

Gut zwei Wochen später war es dann tatsächlich soweit und die Seite ging online. Ein unglaublich gutes Gefühl, das mich sehr stolz macht! Plötzlich hatte ich eine eigene, selbst erstellte Homepage vor meinen Augen!

Obwohl ich ein sehr disziplinierter und pflichtbewusster Mensch bin, braucht man scheinbar auch als Selbstständige hin und wieder einen gewissen Druck von außen (in meinem Fall das Experiment), um Dinge endlich umzusetzen. Druck ist hier durchaus positiv gemeint. Gerade während des Experiments hatte ich z.B. sehr viel weitere Arbeit und Deadlines – dies wäre ansonsten mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit ein „Grund“ für mich gewesen, das eigene Projekt auf „danach, wenn mehr Zeit ist“ zu schieben.

Natürlich bedeutet dies nicht, dass die Arbeit hiermit getan ist. Die Seite ist sicher noch nicht perfekt und muss stets gepflegt und weiterentwickelt werden. Doch sie steht, ich bin mit ihr sehr zufrieden und meine zukünftigen Kunden haben einen Anlaufpunkt und einen ersten Eindruck von mir und meiner Arbeit.

Genauso wenig bedeutet dies, dass ich von heute auf morgen hauptberuflich selbstständig bin. Dies ist der Plan und das Ziel der nächsten Zeit. Jetzt geht es ans Marketing, ans präsent sein und ans Vernetzen in den sozialen Medien. Niemand ist von heute auf morgen Platz Eins bei Google oder hat zigtausende Follower bei Facebook, Instagram & Co. Aber ich freue mich auf diesen Weg.

Was dieses Experiment langfristig bewirken wird, lässt sich jetzt natürlich noch nicht sagen. Auf dem Weg zur Selbstverwirklichung kann ich aber schon jetzt für einige Punkte ein mehr als positives Fazit ziehen:

  • Was ich in der Theorie schon so lange wusste: Was dich voran bringt, ist, einfach mal machen und ins Tun kommen, anstatt alles bis ins Unendliche theoretisch zu durchdenken, tausend Ideen haben und am Ende nichts davon umsetzen.
  • Ein Tag hat 24 Stunden und in dieser Zeit kann man viel mehr schaffen, als man glaubt. Wie oben geschrieben hatte ich noch eine ganze Reihe anderer To-dos während der Arbeit an meiner Website und ich habe alles geschafft ohne dass irgendwas in zeitlichen Verzug geraten ist.
  • Am Ende das Ergebnis – diese Seite – anzuschauen und zu wissen, dass man dies selbst auf die Beine gestellt und auf dem Weg dahin (teilweise unvorhersehbare) Probleme selbst gelöst hat, macht stolz, glücklich und selbstbewusst und bringt die Erkenntnis: Man kann alles schaffen, wenn man wirklich will.
  • Die Arbeit an meinem Projekt hat mir – trotz bzw. abgesehen von ein paar Schwierigkeiten – unglaublich viel Spaß gemacht. Manchmal habe ich gar nicht gemerkt, wie die Stunden vergingen und wollte gar nicht mehr aufhören weiter zu arbeiten. Das ist wohl das, was man als Flow bezeichnet. Und in diesem Zustand fühlt man sich definitiv glücklich.
  • Ich habe mit dieser Seite einen wichtigen Schritt für meine berufliche Zukunft und meine Ziele gemacht. Dieser Schritt fühlt sich rundum gut und richtig an, ich weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin und freue mich unglaublich auf die nächste Zeit.

Zusammengefasst kann ich also sagen: Ja, Online-Gehen macht glücklich! Oder allgemeiner formuliert: Wenn du ein Projekt oder eine Idee privater oder beruflicher Natur hast, für das oder die du brennst, dann komm in die Umsetzung nach dem Motto: Einfach mal machen! Sich ausprobieren und versuchen und lieber bei dem Versuch scheitern, als sich ewig fragen „was wäre wenn…“.

Wenn du an einem ähnlichen Punkt stehst, sieh diesen Beitrag als Ermutigung, endlich loszulegen. Das Glücksexperiment ist nun vorerst vorbei, doch wenn du merkst, dass du im Hintergrund auch jemanden oder etwas brauchst, der oder das dir unterbewusst einen gewissen Druck verschafft, gibt es eine andere bewährte Methode: Erzähle mindestens einer oder am besten ein paar Menschen in deiner näheren Umgebung von deiner Idee. Sag ihnen, was du konkret vor hast und bis wann du es umgesetzt haben möchtest. Am besten sind das Menschen, denen du vertraust und die du auf deinem Weg nach Feedback fragen kannst. Diese Menschen werden dich dann nämlich immer wieder fragen, wie es um dein Projekt steht. „Hey, du hattest doch XY vor, wie sieht es denn damit aus?“ Und da wäre es sicher unangenehm sagen zu müssen, dass man es nun doch nicht macht, weil … Klingt banal, ist aber eine wirklich funktionierende und motivierende Möglichkeit und letztlich das gleiche Prinzip, wie und warum es jetzt bei mir funktioniert hat.

Wenn dir der Artikel gefallen hat, teile ihn gerne. Wenn du Fragen oder Anmerkungen hast oder ich dir bei irgendwas helfen kann, schreibe mir gerne einen Kommentar oder eine Mail.

Update:

Hier einige Artikel, die sich mit der Auswertung des Experiments befassen:
Was bewegt Deutsche beim Gang ins Netz: GoDaddy hat die Emotionen in einem Glücksexperiment erforscht
Trend: Digitale Selbstverwirklichung mit eigener Website

Ebenfalls freue ich mich sehr, dass ich Lead Digital zu diesem Thema ein Interview geben durfte.

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